Seit vielen Jahren steigt die Einflussnahme der gesetzlichen Krankenkassen in der Gesellschaft. Vor wenigen Jahren wechselten sich die Schlagzeilen dahingehend ab, dass gesetzliche Krankenkassen Umfragen starteten, die den privaten Anbieter am Markt in schlechtes Licht rücken sollten. Fast immer wurden diese „Berichte“ nach ausführlichen Recherchen ad absurdum geführt. Liest man alleine zwei Schlagzeilen der letzten zehn Tage, so drängt sich doch der Verdacht auf, dass viele gesetzlichen Kassen wohl dem Interesse folgen, von sich und den eigenen „Machenschaften“ abzulenken.
Am 20. Mai 2014 fand sich ein Bericht über die Art und Weise, wie Kassen Versicherte drangsalieren. Man spricht in dem Bericht auch davon, dass sogar Frau Angela Merkel aufgeschreckt erschien (Wahlkampf?), als sie Kenntnis darüber erhielt, dass gesetzliche Krankenkassen im großen Stil Beschwerden begründeten, weil sie ohne ausreichenden Grund Leistungen und Krankentagegeld einfach verweigerten.
Trotz des Versprechens, diesen Dingen nachzugehen, ist nicht viel geschehen. Wen wundert’s? Politische Äußerung sind in der Regel eher als Eigenwerbung zu verstehen, denn als Vorhabenserklärung mit Folge einer Handlung, ein Missstand wirklich abzuschaffen. Managen nicht lösen, wenn es um Probleme geht. Das scheint die Maxime des Handelns der Politiker. Sogar die UPD (unabhängige Patientenberatung Deutschland), die von den Kassen unterhalten wird, führte hier Beschwerden an. Das Vorgehen der Kassen ist hierbei denkbar einfach. Der Erkrankte wird mehrfach die Woche telefonisch interviewt, wie es denn um seine Erkrankung steht. Zudem werden sehr oft umfangreiche Selbstauskunftsbögen verwendet, zu suggerieren, dass von dieser Bearbeitung eine Leistung abhängt. Erinnern wir uns an vergangene Jahre, auch daran, dass Kassen sich sogar weigerten Versicherte, deren Kasse schloss, aufzunehmen, so fragt sich, welches Verständnis eine Behörde, die GKV, gegenüber der eigenen Aufgabe hat.
Liest man nur den Artikel vom 25. Mai 2014, mit der Überschrift „Konsequenzen für schlechte Kliniken“, so beschleicht mich der Verdacht, dass auf diese Art und Weise mit den Fingern auf andere gezeigt wird, um von sich ablenken zu wollen. Ersatzkassen, so der Artikel, verlangen stärkeren Schutz der Patienten gegenüber Kliniken, die mit schlechten Behandlungsergebnissen glänzen oder durch übermäßig vielen Operationen auffällig sind. Das Infektionsrisiko in den Kliniken wird immer wieder ins Feld geführt. Nun droht man Krankenhäusern und Ärzten mit Entzug von Geldern, wenn gewisse Standards so nicht erreicht werden. Überdenkt man die Ursachen dieser Missstände, so ist es doch schlussendlich immer wieder der Preiskampf, dem diese Institute und Behandler unterliegen. Hohe Kosten für Apparate und Technik, die zur Diagnostik notwendig sind aber auch Ausschreibungen, wenn es darum geht wir am billigsten ein Krankenhaus reinigen könnte möchte ich hier nennen. Das aber ist eher ein grundsätzliche Problem, nun von einem Akteur einem anderen in die Schuhe geschoben.
Wie im Kleinen so auch im Großen. Auch die gesetzlichen Krankenkassen, die eine Behörde darstellen, scheinen die grundsätzlichen Probleme nicht lösen, sondern sich eher Vorteile in der Steuerung der finanziellen Mittel verschaffen zu wollen. Auch hier wird nicht gelöst, was sich im Missstand befindet, sondern es wird gemanagt, immer mit dem Hinweis: wir sind es nicht gewesen.
Das deutsche Gesundheitssystem ist durch seine Dualität geprägt. Das System der gesetzlichen Krankenversicherung ist derart intransparent, dass das “herumdoktorn” an einzelnen Stellschrauben nie wieder zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit und einer besseren Effizienz führen kann. Die Beratergesellschaft Premiumcircle Deutschland GmbH prägte als Ergebnis ihrer selbst indizierten Studie mit höchster Transparenz in die Abläufe des Systems den Satz: der Patient ist nur Mittel zum Zweck. Der Zweck selbst, scheint nicht nur die Versorgung der Bevölkerung zu sein, sondern es geht darum, sich aus Mitteln aus Beitragszahlung und Steuergeldern zu bedienen. Nicht nur Prachtbauten, die in Berlin Mitte aus Beitragsgeldern und Steuergeldern gezahlt werden, natürlich ohne jede Mitbestimmung der Versicherten, sind hier zu nennen. Bürokratismus, Gremien, Institute, Ausschüsse und Gutachter müssen doch alle leben.
Detaillierte Infos gibt es hier.
Unser Gesundheitsminister Gröhe führt schon seit längerem die Diskussion im Gesundheitswesen, bezogen auf die Patientenversorgung in Krankenhäusern in Deutschland. ERs ist nicht Sache der Behörde GKV sich hier einzumischen, sieht man deren Handlung, die ich zu Beginn des Artikel beschrieb.
Um die Versorgung der Versicherten, so scheint es mir, geht es nicht allein.
Interview im Sender “Wirtschaft TV”
Die Sicherung biometrischer Risiken, wie in der Krankenversicherungen, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist vom Alter / Gesundheitszustand abhängig. Wer abwartet, riskiert die Versicherungsfähigkeit.
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