Kaum zu glauben – Beitragszahlung und Notlagentarif.

Geht es um neuen Umsatz, so sind alle Unternehmen sofort hellwach. Geht es um Bestandsbetreuung, so verliert sich die Aufmerksamkeit zum Teil ins Nichts.

Vor einigen Wochen beschwerte sich ein Versicherter bei einem Kollegen, dass sein Versicherer ihn im Glauben gelassen hätte, im Notlagentarif versichert zu sein. Es handelt sich hier um eine vierköpfige Familie. Zwei Kleinkinder sind mit versichert.

Was war geschehen? Der Versicherte kam zum Jahreswechsel finanziell ein wenig in Schieflage. Der Notlagentarif drohte. Noch vor dessen Inkrafttreten zahlte er die säumigen Beiträge. Dennoch blieb es bei der Ankündigung der Umsetzung in den Notlagentarif durch den Versicherer.

Hier war die Kommunikation vorübergehend beendet. Erst durch den Anruf des Kunden selbst fiel auf, dass man hier einen Fehler machte und plötzlich fand sich eine sehr große Beitragsrückforderung.

Es ist richtig, dass die Beiträge, die jetzt als Forderung in Summe zur Debatte stehen, hätten sowieso gezahlt werden müssen. Es ist aber nicht wirklich nachvollziehbar, dass eine Familie mit kleinen Kindern im Glauben gelassen wird, nicht wirklich versichert zu sein und damit auf Arztbesuche verzichtet.

Der Versicherer hat sein Verhalten schriftlich bestätigt bitte lesen Sie selbst:

Kein Wort einer Entschuldigung, auch mußte man erst einmal recherchieren.Wir prüfen derzeit rechtliche Schritte, in der Annahme, dass es Fristen bei Informationspflichten gibt, die zum Nachteil des Versicherten nicht eingehalten wurden. Auch haben wir dem Versicherer angeboten, in diesem Zeitraum einen Tarif als versichert gelten zu lassen, der begründet durch dann seine höhere Selbstbeteiligung einen geringen Beitrag zur Folge hätte. Damit wird die Schuld gemindert werden und man käme der Eigendarstellung, ein kundenorientierter Versicherer zu sein, einen großen Schritt näher. Warten wir ab!

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Interview zur beruflichen Überzeugung * Interview zur Berufsunfähigkeit